Wind auf der Haut
Zwischen meinen Fingern sammelt sich der raue Sand. Ich bin am Meer, da wo Menschen hinfahren, welche die Großstadt satt haben und sich nach einem Ausblick sehnen, der nicht nur zur gegenüber liegenden Hausfassade reicht. Hier an diesem Ort, saust der Wind über das Wasser, den Strand, die Dünen und die Haut. Ich wickel mir für einen kurzen Moment mein Halstuch um die Ohren, aber nicht zu fest, denn ich will das Rauschen der Wellen noch hören können. Wir kommen genau zur richtigen Zeit, Jana und ich, dann wenn sich der Himmel in ein sanftes Rosa färbt, die Vögel ganz dicht über die Wasseroberfläche fliegen und man sich wünscht einer von ihnen zu sein.
Es ist der zweite und letzte Tag am Meer. Die Sonne bricht durch die Wolken, wir laufen die Dünen hoch und runter und halten die Momente fest wie wir dort stehen, lachen und tanzen über den Sand. Kein einziger Gedanke an die graue Hausfassade gegenüber. Erst morgen, vermischt mit den Erinnerungen an diese zwei Tage im Wind.
Fotos: Oh Hedwig & Jana Marie Graßelt